Nähmaschine für Anfänger 2018-06-01T10:11:53+00:00

Nähmaschine für Anfänger

Vielleicht ergeht es Dir wie uns am Anfang: Als wir vor einigen Jahren mit dem Nähen anfingen, stießen wir auf viele Fachbegriffe, die uns völlig fremd erschienen sind, wie Nähprogramme, Freiarm oder Sticharten. Auch unterscheiden sich viele Nähmaschinen wesentlich voneinander. Wusstest Du, dass Du beispielsweise mit einer Overlock Nähmaschine gar nicht alle Näharbeiten durchführen kannst? Der Kauf einer normalen Nähmaschine bietet sich somit an, aber wie die richtige Nähmaschine für Anfänger finden?
Handarbeiten ist ein beliebtes Hobby und vor allem der Trend, mit der eigenen Maschine zu nähen, hat in den letzten Jahren immer mehr Anklang gefunden. Das bestätigt auch eine Vielzahl von Video-Tutorials und Nähkursen im Internet. So kannst Du Dir das Nähen bequem zu Hause selbst beibringen. Daher ist es besonders wichtig, sich zu Beginn mit grundlegenden Fragen auseinanderzusetzen. Im Folgenden werden wir Dir zeigen, worauf Du als Anfänger achten musst und was es eigentlich für Maschinen gibt.

In welche Richtung sollen Dich Deine Näharbeiten führen?

Lass Dich von der großen Auswahl an Nähmaschinen nicht überfordern und überleg Dir zuerst, welche Projekte Du in der Zukunft umsetzen möchtest. Handelt es sich eher um kleinere Näharbeiten oder komplexere Vorhaben? Vielleicht möchtest Du Hosen kürzen und Textilien ausbessern oder Du träumst davon, eigene Kleidungsstücke zu entwerfen oder nach Plan anzufertigen. Deine Absichten können bei einer Nähmaschine ausschlaggebend für den richtigen Kauf sein. Es gibt Modelle mit speziellen Zusatzfunktionen, aber auch weniger umfangreiche, mit denen Du trotzdem optimal arbeiten kannst.

Worauf kommt es bei einer Nähmaschine für Anfänger an?

Benutzerfreundlichkeit und Handhabung

Wenn Du gerade erst mit Deiner neuen Leidenschaft startest, kann es sinnvoll sein, eine Nähmaschine zu wählen, die leicht zu bedienen ist. Damit Du vor allen Dingen die vielen Symbole und Funktionsmöglichkeiten verstehst. Die Bedienungsanleitung sollte leicht verständlich sein. Auch gibt es Hersteller, die weitere Hilfestellungen anbieten. Dies kann eine gründliche Beratung sein, aber auch Praxisbeispiele in YouTube Videos, in denen unter anderem bestimmte Nähverfahren gezeigt werden.

Was wird mitgeliefert?

Hast Du eine passende Nähmaschine gefunden, schau Dir den Lieferumfang an. Je nach Modell kann es starke Abweichungen geben. Erscheint eine Nähmaschine besonders günstig, werden vielleicht zusätzliche Artikel gar nicht mitgeliefert. So kann es teurer werden als gedacht. Im Allgemeinen sind Ersatznadeln, eine Pinzette sowie Maschinenöl im Preis inbegriffen. Manche Modelle werden mit einer Staubabdeckung oder verschiedenen Nähfüßchen geliefert. Ein Vergleich von Nähmaschinenmodellen und Preisen kann sich also lohnen.

Welche Sticharten brauchst Du anfangs überhaupt?

Speziell als Anfänger solltest Du abwägen, ob Du Extrafunktionen wie Zierstiche benötigst. Eine Maschine, die alle Grundfunktionen bietet, kann als Einstieg sinnvoller sein. Ein Modell mit einer Automatik für Knopflöcher, dem Geradstich und dem Zickzackstich stellt eine gute Grundausrüstung dar, mit der Du die wesentlichen Sticharten zweifelsfrei lernen kannst. Zusätzliche Extras können überfordernd wirken und Dich in Deinem Ziel, die Basics zu erlernen, demotivieren. Die Freude am Nähen steht schließlich im Vordergrund. Wenn Du allerdings zu Anfang weißt, was Du willst, und im Kopf bereits komplexe Projekte planst, kann ein umfangreicheres Modell nützlich sein. Beherrschst Du die Grundlagen, kannst Du dich nach und nach an die Extrafunktionen herantasten.

Zahlreiche Funktionen – Aber welche sind wirklich wichtig?

Alle Nähmaschinen verfügen über einen Nähfuß, unter den Du den Stoff zum Bearbeiten legst. Dieses Ausstattungsmerkmal unterscheidet sich je nach Modell. Achte darauf, dass er sich gut anheben lässt: je höher, umso dickere Stoffe oder weitere Lagen kannst Du verwenden.

Eine weitere Grundfunktion ist der Freiarm, diesen sollte jede Nähmaschine aufweisen. Eine Seite der Nähfläche – meistens die linke – kann hiermit abgenommen werden kann. So können auch rundgeschlossene Kleidungsstücke wie Hosenbeine oder Oberteilärmel bearbeitet werden, die über den Nähfuß gesteckt werden.

Achte auf einen Nadelstopp. Hiermit stellst Du ein, dass die Nadel im Stoff oder darüber stehen bleibt. Gerade als Anfänger kann Dir dieser helfen, Kurven zu nähen oder gleichmäßige Nähte anzufertigen.

Stell sicher, dass Deine Nähmaschine eine automatische Fadenspannung und gleichzeitig eine manuelle Einstellung innehat. Mit der ersten Option wird die Spannung für verschiedene Stoffe und Sticharten maschinell eingestellt. So gehst Du kein Risiko ein, wenn Du anfangs unsicher bist. Trotzdem sollte die Maschine eine manuelle Einstellung besitzen, denn für bestimmte fortgeschrittene Nähprojekte kann dies unerlässlich sein.

Zu den Grundmerkmalen gehört auch das Fußpedal, mit dem die Nähgeschwindigkeit gesteuert wird. Eine gute Kontrolle darüber ist entscheidend. Anfangs kann es ein wenig dauern und mehrere Testläufe benötigen, um das richtige Gefühl für das Pedal zu bekommen. Auch wirst Du sicher sehr langsam nähen, aber Schritt für Schritt Dein Tempo steigern können.

Die Dauer der Herstellergarantie

Die gesetzlich vorgeschriebene Gewährleistung beträgt zwei Jahre. Trotzdem ist es von Vorteil, sich die einzelnen Angebote der Hersteller anzusehen. Manche bieten eine verlängerte Garantiezeit an, zum Beispiel W6 mit einer zusätzlichen Frist von 10 Jahren an. Hierzu musst Du Dein Gerät nach dem Kauf innerhalb eines Monats auf deren Homepage registrieren lassen. Sollten zum Beispiel Konstruktionsfehler bestehen, kann die Maschine eingeschickt und repariert oder gegebenenfalls ersetzt oder der Kaufpreis erstattet werden. Auch andere Hersteller wie Brother oder Bernina bieten die Möglichkeit einer verlängerten Garantielaufzeit an.

Mechanische oder elektronische Nähmaschine?

Zwar werden die mechanischen Modelle über ein elektrisches Fußpedal bedient, doch die Einstellungen der Fadenspannung, der Position der Nadel sowie der Stichlänge und -breite müssen manuell ausgerichtet werden. Die Sticharten selbst sind relativ überschaubar und somit leicht einzustellen. Das komplette Vorgehen kann mit einer mechanischen Nähmaschine selbstständig übernommen werden. Für einige Stoffarten musst Du die Einstellungen eventuell erst ausprobieren und einen Testlauf durchführen, bevor Du mit der eigentlichen Arbeit beginnen kannst. Trotzdem sind diese Modelle im Vergleich zu elektronischen Nähmaschinen besser für Anfänger geeignet. Die zahlreichen Funktionen und Voreinstellungen der computergesteuerten Varianten können anfangs zu komplex wirken. Ausschlaggebend ist auch der Preis für die richtige Wahl: Qualitativ hochwertige Maschinen bekommst Du im Bereich der mechanischen Geräte bereits weitaus günstiger als ein elektronisches Gerät.

Doch was kann eine elektronische Nähmaschine jetzt eigentlich „mehr“ leisten? Die computergesteuerten Geräte bieten mehr Komfort und besitzen unter anderem automatische Fadenabschneider, LCD-Bildschirme und Schnelleinfädler. Die besonders luxuriösen Modelle bieten zudem eine enorme Auswahl an verschiedenen Nähprogrammen. Mehr als 100 Sticharten können eingestellt werden. Die Palette reicht von bestimmten Nähten bis hin zu Mustern und Figuren. Bedient wird das Ganze meist über einen Touchscreen. Die zahlreichen Funktionen können die Handhabung allerdings vor allem für Anfänger äußerst erschweren. Die Einarbeitung dauert länger, dazu kommt der preisliche Unterschied. Du solltest also genau abwägen, welche Funktionen Du benötigst, bevor Du Dich für ein Modell entscheidest.

Die Qualität der Nähmaschinen

Wie in allen Bereichen kann sich auch bei den Nähmaschinen die Qualität stark unterscheiden. Wir denken, dass bereits am Anfang eine qualitativ hochwertige Nähmaschine wichtig ist. Diese Geräte sind im Allgemeinen robuster und halten sich länger. Um ein hochwertiges Gerät zu finden, ist es hilfreich, sich auf die Erfahrungen anderer Nutzer zu berufen. Kundenbewertungen sind zu fast jedem Modell vorhanden. Im Folgenden präsentieren wir Dir drei Beispielmodelle, bei denen die Qualität sowie das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.

Die W6 N1615 – eine mechanische Freiarm-Nähmaschine

Dieses Modell ist einfach zu bedienen und daher für Anfänger bestens geeignet. Weiterhin ist die W6 N1615 sehr robust und besitzt eine Kunststoffabdeckung für ein staubfreies Verstauen. Die Nähfüße können durch das Snap-On-Fußsystem schnell gewechselt werden. Durch den Freiarm ist auch das Bearbeiten von Hosenbeinen und Ärmeln kein Problem. Eine 4-Schritt-Knopflochautomatik unterstützt Dich beim Nähen von Knopflöchern in verschiedenen Größen.

Eine hohe Benutzerfreundlichkeit und übersichtliche Einstellungsmöglichkeiten machen dieses Modell für Einsteiger besonders attraktiv. Aber auch anspruchsvollere Stücke kannst Du erstellen: 17 Nähprogramme bieten verschiedene Sticharten, die übersichtlich sortiert sind. Auch dickere Stoffe kannst Du mit dieser Maschine bearbeiten, dank eines 2-stufigen Lüfterhebels.

Ein weiterer Vorteil ist – wie bereits erwähnt – die verlängerte Garantie von 10 Jahren der Firma Wertarbeit. Und auch der Blick in den Lieferumfang lohnt sich: Neben einer ausführlichen Gebrauchsanweisung bietet die W6N1615 einen Reißverschluss-Fuß, ein Ersatz-Nadelsortiment, Kunststoffspulen und weiteres Zubehör.

Die Singer 2250 Tradition

Auch dieses Modell eignet sich besonders gut für Anfänger. Die zahlreichen positiven Kundenbewertungen auf Amazon bestätigen dies. Vielen ist der Start mit der Singer 2250 Tradition leichtgefallen und sie konnten in kürzester Zeit erste Erfolge erzielen.

Der Hersteller fokussiert sich hier auf die entscheidenden Standardfunktionen. Die Stichlänge ist variabel, der Nähfuß kann schnell gewechselt werden und die 10 Nähprogramme bieten die wichtigsten Sticharten. Neben klassischen Nutzstichen wie der Geradstich, der Zickzackstich und dem Elastikstich gibt es 3 Dekostiche für dekorative Verzierungen. Ein zusätzliches Programm mit vier Schritten erleichtert das Nähen von Knopflöchern.

Die Handhabung ist übersichtlich. Zwei Einstellräder justieren jeweils die Stichlänge und das ausgewählte Programm. Ein umfangreiches Zubehör rundet dieses Modell ab.

Die Brother Little Angel KD144

Laut Hersteller ist dieses kompakte Modell sogar für Jugendliche ab 14 Jahren geeignet. Der mitgelieferte Fingerschutz garantiert eine sichere Bedienung. Auch ist sie im Vergleich kleiner und mit ihren 6 Kilo leichter als manch andere Maschinen. So kann die Brother Little Angel auch gut transportiert werden und bietet sich beispielsweise für Nähkurse außer Haus an.

14 Nähprogramme stellen eine gute Auswahl an Sticharten bereit und werden über ein großes Stellrad gewählt. Auch ein 4-Stufen-Knopfloch-System ist gegeben. Für das richtige Licht sorgt eine helle LED-Beleuchtung. Zusätzlich kann das Design durch zwei Alternativen ausgetauscht werden.

Die Carina Professional

Diese elektronische Nähmaschine präsentiert sich mit stolzen 206 Nähprogrammen. Wahrscheinlich wirst Du niemals alle verwenden, doch hast Du hiermit ein Allround-Talent für sämtliche Näharbeiten, die im Haushalt anfallen. Zudem gibt es einen automatischen Nadeleinfädler sowie eine automatische Fadenspannung. Mit einer einfachen Bedienung des LCD-Displays und einer zusätzlichen Einführungs-DVD ist dieses Modell für Anfänger sehr gut geeignet.

Durch einen Anbautisch lassen sich auch größere Stoffstücke leicht bearbeiten. Weitere Zubehörteile sind unter anderem eine Abdeckhaube, ein Reißverschlussfuß, 3 Unterfadenspulen, Garnrollenhalter und mehr.

Zwar liegt dieses Modell preislich etwas höher als die vorangegangen, doch solltest Du komplexere Herausforderungen vorhaben, kann sich die Anschaffung lohnen. Der Hersteller selbst wirbt mit einer verlängerten Garantie auf 5 Jahre und einem guten Kundenservice.

Ein paar Tipps zum Schluss

Zu guter Letzt noch einige Ratschläge, die Dich bei der Wahl für die richtige Nähmaschine für Anfänger unterstützen können. Wie zu Anfang erwähnt sollte Deine erste Überlegung sein, welche Nähprojekte Du in der Zukunft angehen möchtest. Danach bietet sich eine gründliche Recherche an. Überstürze Deinen Kauf nicht. Umfassende Kundenbewertungen gibt es auf Amazon zu nahezu jedem Nähmaschinenmodell. Auch auf YouTube berichten viele Kunden über ihre Erfahrungen und zeigen die jeweiligen Maschinen im Einsatz.
Damit Du Deine Nähmaschine möglichst lange problemlos nutzen kannst, achte auf die Pflege. Befreie Deine Maschine nach jedem Nähgang von Staub, Fusseln und Stoffresten. Meist wird direkt ein Pinsel mitgeliefert. Für die äußere Bedeckung reicht ein feuchtes Tuch.
Erfolgserlebnisse erreichst Du schnell, wenn Du Dir Schritt für Schritt die Grundstiche beibringst und mit simplen Schnittmustern beginnst. So bleibt die Freude im Vordergrund. Willst Du Dich bereits am Anfang an komplexen Nähprojekten versuchen, kann das Deine Leidenschaft zum Nähen schwinden lassen. Hast Du die Basics drauf, können Dir die schwierigeren Arbeiten leichter fallen. In diesem Sinne wünschen wir Dir viel Spaß bei Deinen ersten Nähprojekten und vielleicht bald beim Austesten Deiner neuen Nähmaschine!